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5. Zehn Tipps für eine wirkungsvolle Pressearbeit

Von Harald Böckl

Der Umgang mit der Presse ist gar nicht so schwer, wie viele vielleicht denken. Denn immerhin sind Journalisten ja auf der Suche nach Information – Sie müssen sie also nur anbieten. Hier haben wir zehn Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen weiterhelfen werden. Die Adressen (auch Telefonnummern und e-mail-Adressen) finden Sie in den Zeitungen, die für Sie in Frage kommen. Doch darüber hinaus gibt es noch eine Menge Magazine, die thematisch zu Ihren Vereinsaktivitäten passen und die Sie unter Umständen nicht kennen. Das Amt der NÖ Landesregierung hat ein Medienhandbuch mit Adressen von Zeitungen, Zeitschriften und Verlagen zusammengestellt, das Sie kostenlos beziehen können.

Info und Bestellung unter unserer Service Hotline: 0810 00 10 92

1. Die 5 journalistischen W

Eine gute Information haben Sie dann erstellt, wenn die so genannten „5 journalistischen W“ enthalten sind: wer, was, wann, wo und warum (bzw. wie). Vollständig ist sie zumindest, ob sie gut (im Sinne von verwertbar) ist, werden die daraus resultierenden Pressemeldungen zeigen.

2. Überschätzen Sie sich nicht

Überschätzen Sie nicht Ihre eigene Wichtigkeit bzw. die Bedeutung Ihres Vereins. Was in Ihrer (Vereins-)Welt von umwerfender Bedeutung sein mag, ist vielleicht für andere uninteressant oder belanglos. Ob der Stellvertreter eines Beisitzers im Finanzausschuss beim jährlichen Martinigansl-Essen die Cousine des Schriftführers offiziell als Ehrengast begrüßen konnte oder nicht, sollte maximal in den Vereinsanalen Niederschlag finden. Spätestens dann, wenn Sie einen Journalisten zum fünften Mal mit ähnlich „wichtigen" Ereignissen gequält haben, wird er für Ihre Veranstaltungen oder Verlautbarungen nicht mehr so viel Platz in der Zeitung haben.

3. Unterschätzen Sie sich nicht

Jeder Verein leistet eine wichtige Arbeit für die Gemeinschaft und hat interessante Dinge zu vermelden. Leider passiert es im Vereinsalltag nur allzu oft, dass die für das Vereinsleben wichtigen Dinge (siehe vorhergehender Punkt) die Sicht auf das verstellen, was Außenstehende interessieren würde.

4. Was würde Sie mehr interessieren?

Welcher Titel würde Sie persönlich mehr interessieren, wenn Sie eine Zeitung lesen: „Die Pensionisten des Bienenzüchtervereins hielten einen Vortrag über Propolis“ oder: „618 Jahre Erfahrung im Umgang mit dem Elixier der Bienenkönigin“. Versuchen Sie, Ihre Meldungen interessant zu verfassen und das Wichtigste herauszustreichen. Eine endlose Aufzählung von so genannten „Ehrengästen“ oder „Prominenten“ hat heute nicht einmal mehr in Lokalzeitungen Platz, wenn die Prominenten nicht wirklich prominent sind (im Sinne von weit über die Grenzen des eigenen Bezirkes hinaus bekannt).

5. Neues ist gefragt

Eine Zeitung ist dazu da, um Neuigkeiten zu transportieren. Grundsätzliche Dinge oder historische Entwicklungen werden nur sehr selten (und nur in ganz speziellen Fällen) in der Zeitung zu finden sein. Daher haben Grundsatz-Erklärungen oder Erläuterungen, die mit „Wie allseits bekannt ist...“ beginnen, in einer Pressemeldung nichts zu suchen.

6. Die Zielrichtung überdenken

Wenn Sie in einer Lokalzeitung präsent sein wollen, werden Sie mehr und umfangreichere Möglichkeiten haben als beispielsweise in einer überregionalen Tageszeitung. Stimmen Sie die Informationen, die Sie weitergeben, auf die jeweilige Zeitung ab. Während beispielsweise in der Lokalzeitung örtliche Bezüge und die Erwähnung von Personen aus der Region durchaus erwünscht sind, würde das in der überregionalen Zeitung wenig Sinn machen.

7. Auf den Aufbau kommt es an

Je besser Sie daher Ihre Aussendung oder Ihr Presse-Gespräch vorbereiten, desto leichter ist es für den/die Journalisten/in. Eine Presse-Information sollte übersichtlich sein und sollte (zumindest) folgende Punkte enthalten: Absender inkl. Telefonnummern (es sind schon Berichte deshalb nicht erschienen, weil nicht klar war, wer der Absender war oder weil die Telefonnummern für eine nähere Recherche gefehlt haben!); Titel (möglichst interessant und aussagekräftig); Vorspann (wie in der Zeitung: hier ist das Wesentliche zusammengefasst) Text (schreiben Sie das Interessanteste nicht am Schluss, vielleicht wird IhrText nur bis zur Hälfte gelesen, weil er nicht interessant genug erscheint...)

8. Bieten Sie Bilder bzw. Motive an

Gute Fotos können Informationen manchmal leichter transportieren als derbeste Text. Bieten Sie daher Bilder an, entweder in Form von Fotos oder Dias oder in digitaler Form (als JPEG oder Tif in einer möglichst hohen Auflösung und NICHT von Ihnen bearbeitet, also als Rohscan oder Original-Aufnahme mit Digitalkamera). Oft möchte eine Zeitung die Bilder selbst machen – bieten Sie Fototermine oder Motive in der Aussendung an!

9. Regelmäßig präsent sein

Machen Sie Presseaussendungen mit einer gewissen Regelmäßigkeit, nicht nur anlässlich der Jahreshauptversammlung. Auch abseits dessen gibt es Wichtiges aus Ihrem Verein. Regelmäßige Presseaussendungen bringen Sie öfter in die Zeitung. Laden Sie Journalisten zu den Aktivitäten Ihres Vereins ein; und wenn Sie besonders geschickt sind, gewinnen Sie einen Medienvertreter für die Mitarbeit im Verein.

10. Würden Sie diese Meldung veröffentlichen?

Setzen Sie sich in aller Ruhe mit dem Text, den Sie fabriziert haben, und der Zeitung, in der Sie ihn veröffentlicht sehen wollen, hin und überlegen Sie: Wären Sie der Journalist, würden Sie diesen Beitrag in Ihrer Zeitung veröffentlichen? Seien Sie kritisch und vergleichen Sie Ihren Beitrag mit ähnlichen Berichten, die in der Zeitung zu finden sind.

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